Spielerschutz Tätigkeitsbericht 2022

SPERRSTATISTIK UND GASTGESPRÄCHE Wie funktioniert die Spielersperre? Die Spielersperre ist eine Maßnahme, mit der Menschen für eine bestimmte Zeit oder auch dauerhaft vom Glücksspiel ausgeschlossen werden. Ziel: die Spielsucht zu bekämpfen und die Betroffenen vor den Folgen zu schützen. Seit dem 1. Juli 2021 sind alle Veranstalter von Glücksspielen sowie Sportwetten und Lotterien mit besonderem Gefährdungspotenzial laut Glücksspielstaatsvertrag (§ 8a Abs. 1) dazu verpflichtet, Personen zu Wie lange gilt die Sperre? Die Sperre beträgt mindestens ein Jahr, es sei denn, die eine Selbstsperre beantragende Person beantragt einen abweichenden Zeitraum, der jedoch drei Monate nicht unterschreiten darf. Wird eine kürzere Dauer als drei Monate angegeben, gilt dies als Angabe von drei Monaten. sperren, die spielsuchtgefährdet oder überschuldet sind, ihren finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen oder Einsätze riskieren, die in keinem Verhältnis zu ihrem Einkommen oder Vermögen stehen. Eine Sperre wird umgehend in die deutschlandweite Sperrdatenbank eingetragen und auch im Rezeptionsprogramm der Spielbanken vermerkt. Wer gesperrt ist, hat keinen Zugang mehr zum Spiel in Spielhallen, Gaststätten und Spielbanken sowie zu Automatenspielen im Internet. Was ist eine Selbstsperre? Jeder hat die Möglichkeit, sich sperren zu lassen. In den Spielbanken reicht dazu eine mündliche Anfrage, in der klar zum Ausdruck kommt, dass eine Eintragung gewünscht ist. Selbstsperren sind oft auch fremdinitiiert: Die Menschen werden in Gesprächen mit erfahrenem und geschultem Personal für ihr Spielverhalten sensibilisiert und entscheiden sich daraufhin für eine Selbstsperre. Wie kommt es zu einer Fremdsperre? Auch andere Personen können eine Sperre für einen Spieler oder eine Spielerin beantragen, wenn ausreichend Hinweise unter anderem für Spielsuchtgefährdung oder Überschuldung vorliegen. Das kann vom Personal oder von den Spielerschutzbeauftragten der Spielbanken ausgehen – aber auch von Dritten wie Freunden oder der Familie. Vor jeder Fremdsperre bekommen Betroffene die Gelegenheit, Stellung zu nehmen. Welche Rolle spielen dabei die Gastgespräche? Über problematisches Spielverhalten zu sprechen, sollte in jeder Spielstätte einfach möglich sein. Das ist der Ansatz der Gastgespräche. Um generell für das Thema zu sensibilisieren, spricht das Personal offen mit Gästen über Glücksspielrisiken und Hilfsangebote. Wird bei einem Gast ein auffälliges Spiel- oder Sozialverhalten erkannt, führen lokale Spielerschutzbeauftragte diskret ein persönliches Gespräch und leiten gegebenenfalls weitere Schritte ein. Die Anträge auf Spielersperren sind in allen Spielstätten erhältlich und stehen auch auf der Website der MERKUR SPIELBANKEN NRW zum Download bereit : www.merkur-spielbanken.de/spielerschutz#sperrantraege 27

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